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H2-Atemtest bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption)
 

Bauchbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl, unregelmäßiger Stuhlgang oder Durchfall, manchmal sogar Depressionen werden oft durch Nahrungsmittelintoleranzen hervorgerufen. Es handelt sich um Unverträglichkeiten von Kohlehydraten.

Am häufigsten ist in unseren Breiten die Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit). Dabei führt der Verzehr von Nahrungsmitteln, die Milchzucker enthalten (unvergorene Milchprodukte, Laktose als Zusatzstoff), abhängig von der zugeführten Menge zu Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall. In Österreich sind ca. 20 Prozent der Erwachsenen davon betroffen.

Laktose muss, bevor sie verdaut werden kann, vom Enzym Laktase im Dünndarm in ihre Bestandteile Glukose und Galaktose aufgespalten werden. Bei einem Mangel an Laktase gelangt der Milchzucker in ungespaltener Form in den Dickdarm und wird dort von Bakterien abgebaut, wobei verschiedene Gase (unter anderem Wasserstoff) entstehen. Symptome entstehen üblicherweise nur, wenn mehr als 10g Laktose auf einmal zugeführt werden, was dem Laktosegehalt in ¼ Liter Milch entspricht.

Die Fruktosemalabsorption (Fruchtzuckerunverträglichkeit) ist die zweithäufigste Form einer Kohlehydratintoleranz. Der menschliche Dünndarm kann nur eine begrenzte Menge Fruchtzucker (Fruktose) aufnehmen. Das dafür zuständige Transportsystem GLUT5 kann allerdings durch gleichzeitige Einnahme von Glukose stimuliert werden. Fruktose wird von der Nahrungsmittelindustrie gerne zum Süßen verwendet, da die relative Süßkraft höher ist als jene von Haushaltszucker (Saccharose). Dadurch wird GLUT5 im Dünndarm überlastet. Die Fruktose gelangt daher unverdaut in den Dickdarm und wird dort von der Darmflora abgebaut. Auch dabei kommt es zu Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall.

Beide Formen lassen sich mit einem einfachen H2-Atemtest nachweisen, bei dem der Wasserstoffgehalt in der Atemluft mehrfach hintereinander gemessen wird. Wenn einmal feststeht, wogegen sich die Unverträglichkeit richtet, kann mit einer relativ problemlosen Diät das Problem behoben werden.
Die Kosten für diesen Test (Privatleistung) einschließlich Befund und ausführlicher Besprechung mit dem Arzt betragen in unserer Ordination derzeit 58.- Euro. Informationsblatt zur Testdurchführung