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Langzeit-Blutdruckmessung

Langzeit-Blutdruckmessung

Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) ist die häufigste Erkrankung überhaupt. Zu etwa 10% entsteht er durch spezifische Ursachen (Erkrankungen der Nieren, Nebennieren, Schilddrüse oder hormonelle Störungen), zu 90% entwickelt er sich einfach im Laufe des Lebens, ohne dass man eine einzelne Ursache dafür festmachen kann. Abhängig von vielfachen äußeren Einflüssen schwankt der Blutdruck bei jedem Menschen sehr stark, so sind Schwankungen von +/- 30 mmHg keine Seltenheit. Zu hohen Blutdruck merkt man in aller Regel nicht, deshalb wird er fast immer in seiner Gefährlichkeit unterschätzt.
Was ist aber so gefährlich daran?
Sorgen bereitet in aller Regel der momentane Blutdruck. Übersteigt dieser den subjektiv als "zu hoch" eingeschätzten Wert, beginnt sich der Patient Sorgen zu machen.
Dabei ist momentane Druck ist keineswegs so gefährlich, wie man gemeinhin annimmt. Die Gefäße sind (mehr oder weniger) elastisch und halten - wie wir z.B. aus der Sportmedizin wissen - ganz erstaunliche Spitzendrucke problemlos aus.
Gefährlich ist vielmehr das langsame "nach oben wandern" des durchschnittlichen Blutdrucks. Dies bewirkt langfristige Veränderungen in den Gefäßwänden, und diese bedeuten wiederum erhöhte Gefahr für Schlaganfall, Herzinfarkt, Schaufensterkrankheit usw. Ein Anstieg des durchschnittlichen Blutdrucks um 5 mmHg (also z.B. von 80 auf 85) bedeutet dabei eine Vervierfachung des Schlaganfallrisikos, eine Erhöhung um 10 mmHg eine Versechzehnfachung, eine Erhöhung um 15 mmHg eine Vervierundsechzigfachung des Risikos!
Hauptproblem bei der Bewertung von einzelnen Blutdruckmessungen ist die Beantwortung der Frage: ist der Durchschnittsblutdruckwert nun erhöht oder nicht? In ersterem Fall ist eine lebenslange (!) Behandlung absolut sinnvoll, im zweiten Fall aber keineswegs!

Hier hilft uns die Langzeit-Blutdruckmessung weiter.

Der Blutdruck wird über einen Zeitraum von etwa 24 Stunden mit einem tragbaren, geeichten Gerät, das Sie nach Hause mitbekommen, regelmäßig gemessen und danach per Computerauswertung ein exaktes Blutdruck-Profil erstellt.
Das Messprinzip ist dabei das Gleiche wie bei einer gewöhnlichen Blutdruckmessung. Tagsüber wird der Blutdruck alle 15 Minuten, nachts alle 30 Minuten gemessen.

Die Untersuchung bringt in folgenden Fällen besondere Vorteile:

- bei Verdacht auf "Praxishochdruck" (Weißkittelsyndrom): Hier kommt es durch psychischen Stress infolge des Arztbesuches zu kurzfristiger Blutdruckerhöhung; eine 24-Stunden-Blutdruckmessung kann einen Bluthochdruck bestätigen oder ausschließen.
- zur Erfolgskontrolle der medikamentösen Therapie.
- bei Verdacht auf krisenhafte Blutdruckanstiege bei sonst normalen Gelegenheitswerten.
- bei Verdacht auf einen veränderten Tag-Nacht-Rhythmus: Der Blutdruck schwankt je nach Tageszeit und ist normalerweise nachts niedriger als tagsüber; bei bestimmten Erkrankungen ist dieser Rhythmus gestört.
Erfahren Sie mehr über Bluthochdruck unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Bluthochdruck



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